19. Dezember 2021: Erdrauchkraut

Erdrauchkraut
Erdrauchkraut

19. Dezember 2021: Erdrauchkraut

In der Antike wurde diese Pflanze als giftwidrig bezeichnet und aufmerksame Mitleser haben es wahrscheinlich schon geahnt: Es wurde geräuchert und nicht zwingend geschluckt.

Nicht zum Erdrauchkraut, sondern einer anderen Pflanze, zu der Mediziner mit dem Schwerpunkt #TEM sich genauere Untersuchungen wünschen, dem Andorn, zeichnete Wahlafried Strabo (der schielende Mönch) in seinem botanischen Gedicht Hortulus folgendes Sittenbild:

„… sollten die Stiefmütter je feindlich bereitete Gifte mischen in das Getränk oder in trügerischer Speise verderblichen Eisenhut mengen, so scheut ein Trank des heilkräftigen Andornes, unverzüglich eingenommen, die drohenden Lebensgefahren…“.

Heute steht uns das Erdrauchkraut als Tee oder Tinktur zur Verfügung. Es überrascht nicht sonderlich als Einsatzbereich die Erhöhung des Gallenflusses und Verdauungsstörungen zu finden. Diese helfen auch bei der Ausleitung von Giftstoffen. Aber Vorsicht ist geboten, Menschen mit Gallensteinen sollten das Kraut nicht verwenden, da es zum Verschluss der Gallenwege kommen kann.

Das “Fließen der Säfte” ist nicht auf die Gallenwege beschränkt – in der Frauenheilkunde wird es bei Menstruationsschmerzen mit geringer Blutung verwendet.