18. Dezember 2021: Gänsefingerkraut
Dieses Pflänzchen wird im Volksmund auch Krampfkraut genannt. Hierdurch wird auch die Wirkung sofort klar.
Das Gänsefingerkraut hat bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die sich im Namen wiederspiegelt: Zu Zeiten von Dioskurides sagte man der Pflanzengruppe der Rosengewächse mächtige (Heil)kräfte (lat. potens) nach – lang damit auch sehr richtig.
Zu dieser Gruppe gehören auch Potentilla aurea (Goldfingerkraut) und Potentilla erecta (Blutwurz). Leider enthalten diese Pflanzen auch Giftstoffe – Thujon (potentiell krampfauslösend) und Pyrazole (potentiell krebsauslösend), was deren Verwendung stark einschränkt. Einige Phytohersteller sind sehr darum bemüht durch spezielle Sorten und chemische Prozesse den Inhalt dieser unerwünschten Stoffe zu begrenzen.
Das Gänsefingerkraut ist auch unter den zukünftigen Weihnachtsbraten als Futter sehr beliebt (lat: anser, Gans).
Das Krampfkraut enthält keine nennenswerten Mengen an Giftstoffen, wird derzeit leider kaum bearbeitet. Gerade in der Frauenmedizin eignet es sich hervorragend zur Behandlung von Menstruationsschmerzen und zur Vorbeugung von Migräne. Als Teeaufguss ist es alles andere als ein Genuss, daher sollte es verkapselt eingenommen werden.