Frauen, die von Wochenend-Blasenentzündung oder Honeymoonzystitis betroffen sind, kennen das Phänomen: nach intensiverer sexueller Aktivität brennt es beim Wasserlassen, der Harndrang ist vermehrt, in schlimmeren Fällen kommen Blasenkrämpfe hinzu. Diese Beschwerden sind so häufig, dass es einen eigenen Begriff dafür gibt.
Frauen sind aufgrund der Anatomie – kurze Harnröhre, Nähe zum After- von Blasenentzündungen häufiger betroffen als Männer, bei sexuell aktiven Frauen gehen Publikationen von einer 50 – 60fachen höheren Wahrscheinlichkeit aus an einer Blasenentzündung zu erkranken. Mögliche Gründe für eine Honeymoonzystitis sind:
- oraler Verkehr: hierbei werden Bakterien der Mundhöhle in die Scheide eingebracht
- Reibung: sorgt für kleine Läsionen der Scheidenhaut
- Feuchtigkeit: Bakterien können vom After leichter zur Harnröhre vordringen
Einer Honeymoonzystitis vorzubeugen ist mit Maßnahmen wie:
- Viel trinken
- Vermeidung von Spermiziden
- Wasserlassen innerhalb einer Stunde nach sexueller Aktivität
- Trocknen der Scheide
möglich, leider manchmal nicht ausreichend. Cranberry- und Preiselbeersäfte können ebenfalls vorbeugend wirken, auch spezielle Scheidenpflege mit ätherischen Ölen. Unbedingt vermieden werden sollte der Versuch der Scheidendesinfektion. Treten diese Episoden öfter auf und gehen gar soweit, dass sexuelle Aktivitäten eingeschränkt werden, sollte unbedingt eine medizinische Fachperson des Vertrauens aufgesucht werden. Das trifft auch zu, sobald Fieber, Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, trüber Urin oder Schmerzen im Bereich der Nieren (Flankenschmerz) auftreten – hierbei handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine aufsteigende Infektion, die unbedingt und zügig behandelt werden muss.
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