Was ist Hyperandrogenämie?
Hyperandrogenämie ist ein Zustand, bei dem Frauen höhere als normale Mengen an männlichen Hormonen, auch Androgene genannt, im Blut haben. Androgene sind Hormone, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen, aber in unterschiedlichen Mengen. Bei Frauen werden Androgene in kleinen Mengen in den Eierstöcken und den Nebennieren produziert.
Ursachen von Hyperandrogenämie
Es gibt mehrere Ursachen für Hyperandrogenämie bei Frauen:
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): PCOS ist die häufigste Ursache von Hyperandrogenämie. Bei PCOS produzieren die Eierstöcke zu viele Androgene, was zu verschiedenen Symptomen führt.
Adrenogenitales Syndrom: Dies ist eine angeborene Störung, bei der die Nebennieren zu viele Androgene produzieren.
Cushing-Syndrom: Eine Erkrankung, bei der der Körper zu viel Cortisol produziert, was auch die Androgenproduktion erhöhen kann.
Androgen-produzierende Tumore: Tumore in den Eierstöcken oder Nebennieren können zu einer übermäßigen Produktion von Androgenen führen.
Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Anabolika oder einige hormonelle Therapien, können den Androgenspiegel erhöhen.
Symptome von Hyperandrogenämie
Die Symptome von Hyperandrogenämie können variieren, beinhalten aber häufig:
Hirsutismus: Übermäßiger Haarwuchs an Stellen, an denen Männer normalerweise Haare haben, wie Gesicht, Brust und Rücken.
Akne: Schwere oder anhaltende Akne, die schwer zu behandeln ist.
Haarausfall: Dünner werdendes Haar oder männlicher Haarausfall (androgenetische Alopezie).
Unregelmäßige Menstruation: Unregelmäßige oder ausbleibende Perioden können ein Anzeichen für ein hormonelles Ungleichgewicht sein.
Stimmveränderungen: Eine tiefere Stimme kann bei erhöhten Androgenspiegeln auftreten.
Vergrößerte Klitoris: Eine ungewöhnliche Vergrößerung der Klitoris.
Fachbegriffe erklärt
Androgene: Männliche Hormone, wie Testosteron, die in kleinen Mengen auch bei Frauen vorkommen.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Eine hormonelle Störung, die häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auftritt und durch übermäßige Androgenproduktion gekennzeichnet ist.
Hirsutismus: Übermäßiger Haarwuchs bei Frauen an typischen männlichen Körperstellen.
Cushing-Syndrom: Eine Erkrankung, bei der der Körper zu viel Cortisol produziert, was auch die Androgenproduktion erhöhen kann.
Diagnose und Behandlung
Diagnose:
Bluttests: Um den Hormonspiegel zu überprüfen und die Menge an Androgenen im Blut zu messen.
Ultraschall: Kann verwendet werden, um das Vorhandensein von Zysten an den Eierstöcken zu überprüfen, die auf PCOS hinweisen könnten.
Klinische Untersuchung: Der Arzt kann die Symptome und die medizinische Vorgeschichte bewerten.
Behandlung:
Lebensstiländerungen: Gewichtsabnahme und regelmäßige Bewegung können helfen, die Symptome zu lindern, insbesondere bei PCOS.
Medikamente: Antiandrogene Medikamente, hormonelle Verhütungsmittel oder Medikamente zur Behandlung von Insulinresistenz (wie Metformin) können verschrieben werden.
Haarentfernungstechniken: Methoden wie Laserbehandlung oder Elektrolyse können verwendet werden, um unerwünschten Haarwuchs zu reduzieren.
Hautpflegeprodukte: Spezielle Produkte und Medikamente können helfen, Akne zu kontrollieren.
Zusammenfassung
Hyperandrogenämie ist ein Zustand, bei dem Frauen höhere Mengen an männlichen Hormonen im Blut haben. Dies kann zu Symptomen wie übermäßigem Haarwuchs, Akne, Haarausfall und unregelmäßigen Menstruationszyklen führen. Die häufigste Ursache ist das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), aber es gibt auch andere mögliche Ursachen. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann Lebensstiländerungen, Medikamente und spezielle Behandlungen zur Linderung der Symptome umfassen. Bei Verdacht auf Hyperandrogenämie ist es wichtig, Fachpersonal des Vertrauens aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten